TEXTLANDSCHAFT

Texte über Texte


 

"Aber die Leute sehen nur, was sie sehen wollen". Alban Nikolai Herbsts "Sizilianische Reise" ist mitziehend, "Die Illusion ist das Fleisch auf den Dingen", bis zu der Stelle, wo der Autor sich selbst zu langweilen beginnt, "Eine Welt hat sich aufgetan, die sich nicht schließen will. Das ist wie ein Witz ohne Pointe", er sträubt sich noch eine Weile, den Text abzubrechen, "Kein gutes Gefühl, wieder normal zu sein. Bedrückend irgendwie", es hilft nicht, daß er, "Du mußt unbedingt einem Wolf in die Augen sehen. Erst wer das aushält kann lieben", Ich und Wolf einander in die Augen sehen läßt; er sagt irgendwann resigniert den Schlußsatz: "mitten im Sommer begrünt sich das Land."
Als er auf die Insel kam, "alleine - nur dann nimmt der Ort einen in sich hinein", stellte er sich auf einen "langen, ruhigen Zeitfluß Siziliens" ein, registrierte, "Man könnte meinen, es gebe ein fotografisches Gen, das immer dann in Reflex tritt, wenn Menschen verreisen", er beschrieb genau, "Befinde mich in vollkommener Gegenwart", "Ich dreh mich zurück, ein Bein durchgedrückt, das andere gewinkelt...", dazwischen drängen Mafiafantasien, "Ich bin Zeuge eines Mordes... Ich nehme das einfach so hin", "will mich nicht einmischen", Gefühl, Gedanken mischen ihn ein, "Ich bin zu müde, um mich zu ekeln",
aber: "Die Auseinandersetzung mit Waltraud hat Freude gemacht."

 

 

©: Impressum