TEXTLANDSCHAFT

Texte über Texte


 

"DAS GELÄCHTER IST GÖTTLICHER; UND ES IST SOGAR UNFAßBARER ALS DIE TRÄNEN", "Wenn ein Ausbruch von Gelächter erzeugt wird, handelt es sich, wie man zugeben muß, um dieselbe nervöse, normalerweise durch den After (oder die banachbarten sexuellen Organe) stattfindende Entladung, die sich diesmal durch die öffnung des Mundes Bahn bricht." Georges Bataille, "Das obszöne Werk" (Rowohlt).
War er sexgierig und baute ein philosophisches System, in dem Gott das Böse, "das auf dem Grunde der Dinge existierende Unmögliche, das sich auf Umwegen, in Lastern, Verbrechen, Kriegen offenbart", ist, zur Rechtfertigung, oder war er verzweifelt über die Sinnlosigkeit des Lebens, stellte, um sich bis zum Tod zu beschäftigen, Thesen auf und forschte mittels Sex? "So traten die beiden grellsten und eindrucksvollsen Bilder, die meinem Gedächtnis ihre Spur hinterlassen hatten, in unkenntlicher Gestalt in dem Augenblick wieder hervor, als ich nach der größtmöglichen Obszönität gesucht hatte." Ist in ihm Langeweile, Haß oder Liebe? "ich habe einen Pakt mit dem Wahnsinn geschlossen", "Die Ausschweifung, die ich kenne, beschmutzt nicht nur meinen Körper und meine Gedanken, sondern alles, was ich mir dabei vorstellen kann, und vor allem das gestirnte Universum", "In allem, was ihre Intimität, ihre Sanftheit, ihre Uneigennützigkeit ausmacht, beruht die Gesellschaft auf dem Bösen: sie ist wie die Nacht, sie besteht aus Angst", "Der Neurotiker heftet es an eine bestimmte Gegebenheit, in der das Unmögliche nicht ist, womit der normale Mensch recht hat, ihn krank zu nennen, aber er nähert sich dem Grund des Seins, dem der Normale fremd bleibt (außer im Gelächter, im Laster, in der Poesie, in der Frömmigkeit, dem Krieg...)". "Ich will weder Lust noch Ekel, sondern..." "die >Freiheit< der Sterbenden."
"Meine Sanftheit: Angst und Liebe, Zärtlichkeit und Tränen fließen ineinander", im Buch sind inhaltlich und formal Tiefsinniges und Triviales; Menschen, die Ich konzentrieren, um Grenzen in eine Richtung überschreiten zu können, scheinen im Gefängnis zu sein wie die, die keinen Fluchtversuch unternahmen, sie langweilen, sobald sie sich wiederholen, Bataille erzählt von dem Gang in ein "von Wahnsinnigen bevölkertem Haus... Das Erstaunliche war, daß es mir so vorkam, als wäre ich auf dem Weg nach Hause, ich, der ich mich überall fremd fühlte", Lust und Gewalt, Sex, "Ich bin Gott".
"Habt Mitleid mit mir, vielleicht bin ich blind."

 

 


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