TEXTLANDSCHAFT

Texte über Texte


 

Bert Papenfuß

&Der Lesende kann nicht in die Illusion kommen, daß er die Texte des ‘verdichtwerkers’ Bert Papenfuß-Gorek gänzlich versteht, er legt sie trotzdem nicht aus der Hand, falls er sich ‘naif’ sein, ‘till’ spielen läßt, ‘harm’ fühlt –

´naif till harm´ Titel der mit Auszeichnung ‘schönstes Buch’ versehenen Bücher / Gerhard Wolf Janus press GmbH. Papenfuß beschreibt ‘wirklichkeit / incl. die metzgereien’ mit ‘verstand und so / der uns zerstückelt’; ‘ähnlichkeiten überlappen die wahrheit’.

‘ich leerraum ich’, ‘>>aber es ist sehr einsam tot zu sein<<‘,

‘la la la kannst blöken bölken leila’,

‘alles ebbt den augenblickweg’,

‘komm dring dringlichst rausfliehen’, ‘kruch sinnlos betäuben’; ‘sachen schaffen schaffen affen und’ ‘dein erwürgtes spricht’ ‘zweizuengig allzutägliches’, nämlich ‘es gibt keine weltfremden’ und überall ist sehnsucht nach ‘liebe / ab gleiten ins schikksal’, ‘da zu sein heißt lachen’.

‘um erhört und also erhöht zu werden / muß ich sprechen und erbreche eine ersprechliche / sprache um es huh zu winden... es befreit mich jemand hoffmann hoffendlich’, ‘manche helfen sich zu entwegen’.

Das lyrische Ich gesteht: ‘ich will mehr gewonnen als verwundet sein’, ‘zerfall ist notwehr ist zerfall notwehr... das leben an sich schweigt / nur das nichtleben krakehlt’, es stellt sich in die Tradition der Moderne: ‘arkdichter meint / das ende der dichterei’, ‘liebe und hass das eine ferrichten / das andere vernichten’, sagt fast gleichzeitig postmodernistisch: ‘Jede Unserer Bewegungen / Ist Ein Ulk Fuer Mich & Ueberall Ist Galgenland’. Bert Papenfuß ‘schreibe um zu schreien’, drin sind ‘zweifelblokk’e, ‘luegenhüllen’, betont: ‘die arbeit beginnt erst / nachdem for & ur teile fermuellt sind’;

wehrt Kritiken ab: ‘ob die bilder zumutbar sind oder nicht entscheide ich... bin grandlos / eine art rattenfänger’,

wirbt um Verständnis: ‘wir lebdenken harlekinisch’ ‘zwischen trost und trotz’, ‘ich hauche meinen chaotischen freiweg’.

Wenn er Macht hätte - ‘ich taet euch allesamt / könige sein sollen’, er ist nur ‘baumeister / des luftschloß­syndikats’, bittet: ‘echt zu sein / die einzige moeglichkeit / jetzt hier zu sein’, statt ‘drekkdrollige erdensoehne nachzuaeffen’.

Es gehe in seinen Texten ‘um die fertonung des orts & der zeit’, er klagt ‘aber aberarkdichter schreiben seit jahren / nur fon & ueber was sie ankotzt / & ueber eine gesellschaft / die sie vorwiegend auskotzt’, ‘erstens: / mir ist das herz foll / foller liebe & zartheit / zweitens: bin ich nicht / imstand dies auszudruecken / so gern ichs doch moecht’. Ich Lesende muß ihn lieben und lege deshalb Papenfuß-Texte für eine Zeitlang weg, Zeit für eigene Weg zu haben, ihm begegnen zu können.

 

 


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