TEXTLANDSCHAFT

Texte über Texte


 

"alles ist gut / für ein gedicht... während ich meinen schmerz beobachte", "über wetter zu reden wäre ein ehrlicher ansatz",
"sonne sinkt darin / das alles ist sagbar".
Heike Willingham hatte selbstbewußt gesagt: "mein wort vermehrt dich / in mir hast du fremdes leben", sie sagte kurz später: "ich verstehe ganz und gar nicht" und bitter: "wie wäre es... wenn wir die liebesbriefe / die sich uns solcherart verweigerten / ungeschrieben verkauften / um uns gegenseitig / klar zu sein", sie empfindet "die gemeinsame fremde / als einzigen nenner / zum gesagten rettungslosen", kichert: "auf scherben tanzt mein kieselchen / mit seinem vogel blech", klagt: "ich / verkleidet und mir selbst verlassen / im raum / der einer riesin gilt", "ich sehe meine fürchte klopfen" "bis kälte steigt / aus seinem mund / ein weiter öder drang hinaus / wo bilder weigern / spiel zu sein / im jagen / plunder wortenwelt". Das lyrische Ich findet kein Heim in der Liebe, den Worten, Erleben, alles scheint "wiederholung", "selbst wiederholend", "schon einmal", "aber es war ja immer" "daß der sich wiederholende lichteinfall...", es gab und gibt "scheinwellen / die dich in bewegung halten... die arbeit begann mit jeder scheinwelle neu". Das lyrische Ich grenzt sich von anderen Menschen ab: "ihr könnt untergrund sagen / ihr könnt sagen / wir", es fühlt sich abgegrenzt: "fürcht mich allein / in dem offnen raum fühlen", "die enge bleibt". Es weiß nicht, wie das ändern, "mein heil das scheut / gefechtsstand", "vom fegen weiß ich / wird man besen".
"das gras auf den dächern / war ein ebenso täuschender wimpel", in den Gedichten, Janus-press GmbH Gerhard Wolf, ist eine unhysterische Verzweiflung: "zu schmecken von unseren / kräften mit fremden zungen erspielter / existenz deren gesicht mahnendes zeichen / menschenmöglichen verirrtseins sind" "als lächelnder mensch / der sich von anfang an entpuppt / den atem nimmt banal verschwindet / in der gehörigkeit seiner sprache"; sie ermahnt sich: "das verstummen ist tod / über kahlen zweigen... unter schwefelschwaden... über schreien aus wodka und liebe", versucht zu ermutigen: "wenn eins wie das andere wäre / gäbe es nicht den tiefen seufzer des erwachens / und den darauffolgenden ebenso tiefen schlaf / der unberührbaren hoffnung".

 

 


©: Impressum