TEXTLANDSCHAFT

Texte über Texte


"wer sprache interpretiert, geht von der absurden voraussetzung aus, es läge schon eine entschlüsselung vor". wozu interpretiert man? - Reiz des Keuzwortspiels. Das Hirn will trainiert sein, es fühlt da und dort "die starke symbolik der situation".
Man kann Rainer Schedlinski s Textfolge "die rationen des ja und des nein" (Aufbau außer der Reihe), ohne oder mit Beachtung des Biographischen Hintergrundes lesen, es verändert die Auswahl der Verszeilen, die wichtig scheinen.

"auf den bühnen / simulieren die menschen / den menschen", "imitation & täuschend echt... wurde von tag zu tag lächerlicher", "ich hisse rauchfahnen". doch "in wahrheit schrecken mich die kühlen / verkünder der brände", Schedlinskis Sprecher wäre gern ein "rosaroter panther", denn "eine hoffnung im rachen diese hoffnung / ist ein hunger ohne bauch",
der gestopft werden könnte,
"aber auch das war nur so / eine nutzlose wahrnehmung".

Schedlinksi sagte spöttisch: "wenn die farben wieder frei sind / ist der mensch auch wieder gut",

in Sascha Anderson s ROSA INDICA VULGARIS-Text (Druckhaus Galrev) wird viel von Farben gesprochen,
Sehnsucht nach Gutsein?
"Die Mehrheit in mir sagt: Bleib. Laß dich / spielen" - wenn einer mit Menschen spielen kann, traut man ihm zu, daß er Texte basteln kann, Metaphern scheinen keine Metaphern, nur mit Absicht schwer und unverständlich Geschriebenes, >albern<.
"Zeit. Ach, bliebe sie mir / ein weiteres Wort vorzuwerfen den Hunden, den vorwärts / verwandten und durstigen Kehlen".
Wer will Sascha Andersons Hund sein?
Wem schaden gebastelte, schwer verständliche Texte?

 

 


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