"Zu entscheiden, was einen marginalen Platz verdient und was nicht in einer solchen Aufzeichnung - das Ungeheuer müßte noch geboren werden", zitiert Detlef Opitz und wehrt Vorwürfe ab, ein Kuddelmuddel von gefügten Textzitaten, Dazugedachtem, "Klio ein Wirbel um L."/Steidlverlag, geschaffen zu haben, das in seiner fragmentarischen Art, mit seinem Wortreichtum, seinen Sprachwechseln, Zeitsprüngen nicht ohne Unterhaltungswert ist, "ich liebe diese Aufzählungen, die Erfindungen seniler Autoren, die langen bunten Sätze... schon alpträumte Luther lustvollpollutiös". Wenn Opitz genußvoll erzählt, daß Luthers Visionen beim Kacken entstanden sein könnten, wenn er ab und zu Worte eines "pornographischen Wortschatzes" benutzt, erwartet der Leser, der Text könnte in einen der opitzschen erotischen Texte münden, enttäuscht. Nur eine Szene. Aber - daß eine politisch engagierte Zarin Lust beim erzwungenen Geficktwerden durch einen Esel gehabt haben soll, ist Klischeedenunzierung. Wer keinen Gefallen am Buch findet, wird vom Autor versöhnt, weil er behauptet, daß an solcherart Text "heutzutage ohnehin nur noch einige Idioten der Neuen Art Gefallen finden".
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