An einem Küchentisch entstand im Gespräch von Freunden die Geschäftsidee, ein deutschland- und/oder weltweit agierendes, werbefreies Kinderradio aufzubauen, Unterstützungen und Projektgelder einzuforden, parallel kommerziell orientiert zu arbeiten. Man ließ sich pro Monat ca. fünfzig ´Arbeitslose´ von den Arbeitsagenturen zuschicken; die Finanzleistungen der Arbeitsagentur wurden in Projektanträgen als Drittmittel deklariert. Wer Geldmittel über Projektanträge eintrieb, sollte acht Prozent Provision erhalten. Unter den 1-Euro-Job- und ABM-Mitarbeitern waren hoch qualifizierte Facharbeiter, die im RadijojoProjekt auch für sich eine Chance sehen wollten, sich langfristig mit Arbeitsleistungen einen dauerhaften Teilzeitjob erarbeiten und von der Arbeitsagentur abmelden zu können. Sie arbeiteten hoch motiviert.
Ihre Hoffnungen schienen realistisch, weil die Geschäftsführer betonten, dass sie parallel kommerziell orientiert arbeiten, "reichlich Geld" verdienen wollen. Das Projekt RadioChina http://www.radijojo.cn hatte zum Beispiel nach Aussagen des Geschäftsführers eine Platzhalterfunktion, bis in China ein werbefinanziertes Radio gesetzlich möglich wird; er sagte, er habe in China 8000 Euro an Schmiergeldern zahlen müssen. Er interessierte sich ausdrücklich nicht für die Inhalte der Sendemanuskripte. Die Produzenten erhielten auch auf Nachfrage hin keine Informationen, wann ihre Texte in China ausgestrahlt wurden.
Ihre Hoffnung, sich langfristig einen Job durch Arbeitsleistungen realisieren zu können, schien realistisch, weil das Radijojoprojekt dringend Mitarbeiter zu brauchen schien, die über Arbeitserfahrungen verfügen, um Kontinuität absichern können. Die Einarbeitungsphase beträgt mit Orientierungs- und Koodinierungsproblemen gewöhnlich mehrere Wochen; nach sechs Monaten ist die Arbeitszeit laut Vertrag zuende. Die Computertechnik war z.B. tagelang lahmgelegt, weil von auf einander folgenden Mitarbeitern gegensätzlich orientierte Programme installiert worden waren. Fehler oder Sabotage.
Die Hoffnung, sich durch Arbeitsleistungen -wenigstens- einen dauerhaften Minijob erarbeiten zu können, war unrealistisch, weil die Geschäftsführer daran glauben konnten und ausdrücklich betonten , dass sie daran glauben, dass sie beständig ausreichend Mitarbeiter von der Arbeitsagentur zugesandt bekommen. Systemzusammenbrüche sind irgendwann repariert. Mitarbeiter, die schriftlich forderten, was ihnen mündlich von Geschäftsführern zugesagt worden war, erhielten Hausverbot. Und wurden massiv verleumdet.
In einem Unternehmen mit ca. 65 Mitarbeitern gibt es normalerweise ein Betriebsrat, der zwischen den Interessen von Geschäftsführern und Mitarbeitern vermittelt und von der Geschäftsführung nicht einseitig kündbar ist, in gGmbHs, die mit 1-Euro- und ABM-Mitarbeitern arbeiten, nicht. Die Geschäftsführung von RadiJoJo versprach nach einem Anruf des Mitgesellschafters DaimlerChrysler tv.media, die Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten zu verbessern. Geforderte Gegenleistung: Verschweigen von Problemen in der Öffentlichkeit. Die Geschäftsführung realisierte ihre Zusagen nicht. Mitarbeiter, die innerhalb des RadiJoJoProjektes ihre Visionen eines weltweit funktionierenden Kinderradios, Arbeitstitel "RADIJOJO! World Children"s Radio" einzubringen versuchten, wurden mit Misstrauen verfolgt, per SMS-Nachricht entlassen und verleumdet. Der Geschäftsführer benutzte den Titel "RADIJOJO! World Childrens Radio" trotz Einspruch des Urhebers; er wollte beantragte Projektgelder beanspruchen, obwohl vor Zeugen vereinbart war, dass der Antragsteller das Projekt realisieren kann, egal, ob er zum Zeitpunkt der Bewilligung offiziell Mitarbeiter von RadiJoJo ist oder nicht.
In den Arbeitsverträgen der Mitarbeiter stehen "Hilfsarbeiten", nicht die tatsächlichen Arbeitsaufgaben. Die Namen derer, die Arbeitsleistungen realisierten oder zum Zeitpunkt realisieren, tauchen im Impressum nicht auf. Einer der Geschäftsführer behauptete, er habe ohne Vertragsabschlüsse mit den Autoren die Verwertungsrechte von allen Texten, die für das Radioprojekt innerhalb von RBMaßnahmen oder ein 1-Euro-Jobs geschrieben wurden. Er ist Jurist, aber er kannte die Rechtslage nicht, dass die Nutzungsrechte für Sendemanuskripte und Sendungen den Produzenten gehören und sie gefragt werden müssen, bis Arbeitsleistungen fair bezahlt wurden.
Die Selbstdarstellung der Geschäftsführung und die Wirklichkeit klaffen so weit auseinander, dass sich ein Geschäftsführer von RadiJoJo für einen Preis "Social Entrepreneur des Jahres" nominieren konnte; die Stiftung recherchierte... Wenn in einer leistungsorientierten Gesellschaft kein Vertrauen sein kann, leidet die Leistungsbereitschaft. Die Verantwortung für die chaotischen Arbeitsbedingungen im RadiJoJoProjekt tragen die Politiker, die statt mit Geldern für Arbeitslosengeld und Betreuungskosten von Jobsuchenden dauerhaft Teilzeitstellen im Sozial- und Kulturbereich zu ermöglichen, Hartz4Gesetze verabschiedeten, die Menschen, die Leistungen in die Gesellschaft einbrachten und dauerhaft einbringen könnten, keine Perspektive bieten. Aber auch die Geschäftsführer, die Vertrauensverhältnisse durch egozentrische Arbeitsweisen zerstörten. Ein Sender, der Kindern Hoffnung auf eine friedliche, sozial faire und umweltfreundliche Gesellschaft, in der sie Mitbestimmungsrechte im Interesse der Gesamtgesellschaft wahrnehmen können, vermitteln will, sollte intern so arbeiten, dass das keine Propagandalügen, um als Geschäftsführer langfristig "reichlich Geld" verdienen zu können, ohne Mitarbeiter fair entlohnen zu müssen, scheinen.
Herbst 2005
Der Geschäftsführer, Tom Röhlinger, hatte in Arbeitsgesprächen allen Kritikpunkten, die vorgebracht wurden, zugestimmt und versprochen, Situationen rasch zu ändern. Aussagen von Mitarbeitern besagen: die Arbeitssituationen wurden nicht verbessert. Er versuche stattdessen, Kritiker mit Hilfe von Falschaussagen zu verleumden und mundtot zu machen.
Sommer 2006
2007: Der obenstehende Text wurde gelobt, er veränderte nichts. Einer Mitarbeiterin des Tacheles sei eine faire Kooperation im gegenseitigen Interesse versprochen worden. Als sie sich weigern wollte, an Weiterbildungsmaßnahmen teilzunehmen, die dem Stammpersonal von RadiJoJo Geld einbringen sollten, in denen sie selbst keinen Sinn sah, sei ihr fristlois gekündigt worden. Sie habe den Geschäftsführer, Stefan Hopfgarten, gebeten, die Kündigung so zu formulieren, dass sie nicht geschädigt wird. Der Geschäftsführer habe gesagt, sie sei ihm egal. Sie habe panisch reagiert, einen Lungenriss erlitten, sei gestorben und reanimiert worden. Sie habe das Sterben als Entspannung empfunden, die Wiederbelebung als Stress. Sie habe als Mutter von zwei Kindern entsetzt reagiert. Mitarbeiter von Arbeitsagentur, Jobcenter und Trägervereine nutzten die Möglichkeit, Erwerbslose ins Radijojo-Projekt einordnen und auf deren Kosten Geld verdienen zu können. Ich war Gründungsmitglied des Förderband e.V. Berlin, dessen Gründungsziel gewesen war, Künstler und Kunstprojekte zu fördern. Der Förderband e.V. wurde ein Trägerverein für Arbeitsmaßnahmen und ließ erwerbslose Künstler im Stich, die um Hilfe baten. Er verweigerte Unterstützung bei der Realisierung der Bürgergeldidee, das die Grundexistenz u.a. für Künstler und Kulturschaffende absichern könnte. Angestellte des Förderband e.V. profitierten vom Hartz4System, es sicherte ihnen fair dotierte Arbeitsstellen.
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